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Kunst - Geist unserer Zeit

Ein Kunstprojekt des Grundkurses Kunst BK 2/Jg. 13 des Erich-Klausener-Gymnasiums

 

In Anlehnung an Raoul Hausmanns Perückenkopf-Assemblage aus dem Jahre 1919 sind die SchülerInnen des Abschlussjahrgangs aktiv geworden.

 

Unter dem Eindruck des 1. Weltkrieges und als Kommentar zu einer Gesellschaft, die diesen sinnlosen Vernichtungskampf mitgetragen hat, ist Hausmanns  Assemblage entstanden. Der anonym wirkende Kopf ist von Messinstrumenten und einem Portemonnaie umfasst. Technik, Konsum und kalte Ratio beherrschten nach Hausmann den Geist der Zeit. Der Mensch schien keine Individualität zu besitzen und von außen gesteuert.  

 

Wie sehen es die SchülerInnen heute? Wie sieht der Zeitgeist aus? Was beeinflusst, leitet, drückt, erhebt, bestimmt uns? (Love, peace and happiness?)

 

Die SchülerInnen haben zu unterschiedlichen Themen und Formen gefunden.

So wurden der Einfluss der Medien, die in der Gesellschaft virulenten Idealbilder von Frauen/Männern und von Jugendlichkeit und ihr Umgang damit thematisiert (Schönheitsoperationen, Selbstzerstörung, einsames Aufbegehren), das angepasste Verhalten im sozialen Kontext, wo „Funktionieren“ und „Gut-drauf-sein“ angesagt ist, das Abdriften in Computerwelten, das Verwachsen mit dem Computer, der dem Menschen nur Virtuelles bietet und den Körper fast überflüssig werden lässt. Die undurchschaubare Internetcommunity mit den Gefahren des Datenmissbrauchs. Die Informationsflut, die vielfältigen Einflüsse, Meinungen, vermeintlichen Möglichkeiten, die auf einen einströmen und paralysieren können. Die weitergehende Zerstörung und Ausbeutung unserer Erde und die Entscheidungsmöglichkeit, alternative Wege zu gehen. Die weit verbreiteten Schlafstörungen und Schwierigkeiten, abzuschalten und zu entspannen, das ständige „Unter-Strom-stehen“ ohne Bezug zum natürlichen Rhythmus. Nicht zuletzt der Leistungsdruck, die Ansprüche von allen Seiten, die Fixierung auf Noten/Zeugnisse, welche die Entwicklung von Kreativität und die Entfaltung der Persönlichkeit stark hemmen können.

 

Die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit werden deutlich.

 

Den dennoch lebenslustig wirkenden SchülerInnen danke ich für die intensive, kreative und offene Auseinandersetzung mit der Aufgabe und wünsche ihnen viel Mut und Freude bei der Mitgestaltung unserer Zeit.

 

Silke Noglik-Wisotzki

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