Gaius Plinius Caecilius Secundus
Neffe Plinius des Älteren; geschätzter Anwalt und angesehener Staatsmann, der seine Ämterlaufbahn 100 mit dem Consulat (> panegyrikos ) krönte und später als kaiserlicher Statthalter die Provinz Bithynien verwaltete.
Seinen Ruhm verdankt er der Sammlung seiner Briefe, die von vornherein für die Veröffentlichung bestimmt und dementsprechend sorgfältig stilisiert waren, freilich auch die "liebenswürdige Mittelmäßigkeit" ihres Verfassers zeigen. Diese typischen Kunstbriefe behandeln wie kleine literarische Essays sehr verschiedene Gebiete und geben so ein Spiegelbild von bunter Mannigfaltigkeit, dem wir die Kenntnis des geistigen und gesellschaftlichen Lebens jener Zeit verdanken.
Wohl die Krone der ganzen Sammlung bilden die beiden Briefe, in denen Plinius den Vesuvausbruch und den dabei erfolgten Tod des älteren Plinius schildert, die einzige Beschreibung dieses verhhängnisvollen Ereignisses, die uns erhalten ist (VI, 16; 20); ferner ist uns ein Brief über den Leseeifer und die Arbeitsweise des älteren Plinius besonders wichtig (III, 5).
Ein unschätzbares Dokument ist sein Briefwechsel mit Traian aus der Zeit seiner bithynischen Statthalterschaft, dem auch die knappen treffsicheren Antworten des Kaisers beigefügt sind, wirkliche Briefe, die wohl erst aus dem Nachlaß des Plinius herausgegeben wurden und über die Persönlichkeit des Herrschers wertvollen Aufschluß geben; am berühmtesten die beiden Briefe über die Behandlung der Christen (X, 96; 97).