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Gaius Valerius Catullus

In Verona geboren, kam er früh nach Rom, wo er im Kreise gleichgesinnter Freunde ein freies Dichterleben führte.

Als genialer Vertreter einer neuen literarischen Richtung (neoterici, > Neoteriker), die man als "intime Moderne" bezeichnet hat, steht er den bedeutendsten Lyrikern der Weltliteratur ebenbürtig zur Seite; der erste Römer, in dessen Dichtungen sich das persönliche Leben stark und rein widerspiegelt.

Er begann mit Übersetzungen und Nachbildungen gelehrter und kunstvoller alexandrinischer Gedichte, besonders des Kallimachos (>Berenike)

Neben Hochzeitsgedichten, Freundschafts- und Trinkliedern, Spottversen und politischen Epigrammen stehen die berühmten Liebeslieder auf Lesbia (> Clodia; > Claudier), eine vornehme Römerin, die sein Glück und sein Verhängnis wurde.

In seinen scheinbar spielend hingeworfenen und doch höchst kunstvollen Versen hat er die spröde lateinische Sprache den verschiedensten griechischen Metren erschlossen.

Er beherrschte viele Formen der kompositorischen Gestaltung (Brief, Epigramm, Mono- und Dialog, Elegie, Epyllion);

Seine Sprache besaß eine reiche Ausdrucksskala für alle Nuancen seines Stimmungs- und Erlebnisreichtums.

Diese Ausdrucksfähigkeit, verbunden mit Bekenntniskraft und rückhaltloser Selbstäußerung, sichert den Liedern historischen Rang und einen einmaligen Platz in der römischen Literatur.

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