Im April 1914 als private höhere Schule von Assessor Wilhelm Kaussen aus Oberforstbach im Landkreis Aachen gegründet, hatte die junge Schule bereits ab 1916 mit kriegsbedingten Personalschwierigkeiten zu kämpfen. Der im Herbst 1916 zum Kriegsdienst einberufene Schulgründer übergab die Anstalt an den Geistlichen Otto Dahmen, der sie bis zum Jahre 1920 leitete, dann viele Jahre Rektor eines in Aachen gelegenen Erziehungshauses für Knaben wurde und am 1. 4. 1935 nach Promotion und Habilitation am 1. 4. 1935 eine Dozentur an der Technischen Hochschule in Aachen übernahm. Der nach schwerer Verwundung am 18. Oktober 1918 verstorbene Schulgründer ist in Bonn auf dem Ehrenfriedhof beerdigt.
Im Schuljahr 1920/21 leitete der aus Mettmann stammende Dr. Karl Ernst die Anstalt. Dieser wanderte jedoch nach Südamerika aus, so daß die Anstalt innerhalb von sieben Jahren seit ihrer Gründung drei Schulleiter erlebte.
Sodann nahm im Frühjahr 1921 der aus Andernach stammende Assessor August Lellmann die Geschicke der damals schwer um ihre Existenz ringenden Schule in die Hand, die nach mühevoller Aufbauarbeit im Jahre 1926 von der Gemeinde Adenau als kommunale Rektoratschule übernommen wurde. Im August 1940 schließlich wurde die bisherige Rektoratschule in eine kommunale höhere Schule umgewandelt, die zunächst nur die Klassen Sexta bis Obertertia einschließlich besaß und von dem jeweiligen Direktor des Ahrweiler Jungengymnasiums schultechnisch beraten wurde. Nach dem 2. Weltkrieg gelang es dann, durch Aufbau einer Untersekunda ein eigenständiges Progymnasium für Jungen und Mädchen zu schaffen, das bis zu seiner Verstaatlichung im April 1960 eine Einrichtung der Stadt Adenau war. Der Nachfolger des im März 1956 in den Ruhestand getretenen langjährigen Schulleiters, Oberstudienrates A. Lellmann konnte, nachdem die finanziellen Lasten auf breitere Schultern gelegt waren, auf die Erstellung eines schon seit Jahren nötigen Schulneubaues hoffen. Schon vor dem Verstaatlichungstermin begannen zu Anfang 1960 auf Initiative des Landes und des Kreises die planerischen Vorarbeiten zur Erstellung eines Schulneubaues. Im August 1960 fand ein Ortstermin in Adenau statt mit Vertretern des Ministeriums für Unterricht und Kultus und solchen des Landratsamtes Ahrweiler sowie der Stadt Adenau und des zuständigen Landtagsabgeordneten. Das Baugrundstück wurde besichtigt und auf seine Eignung geprüft, das Raumprogramm aufgestellt und die Durchführung eines Architektenwettbewerbs beschlossen. Am 1. März 1961 schrieb dann der Landkreis Ahrweiler als Baulastträger der Schule öffentlich einen Ideenwettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau aus. Ein Preisrichterkollegium wählte unter 17 Einsendungen Anfang Oktober 1961 die besten Entwürfe aus. Der Kreisausschuß entschied sich für die Ausführung des aus dem Ideenwettbewerb mit dem ersten Preis hervorgegangenen Entwurfes und beauftragte das Architekturbüro Mirbach in Düren mit der Durchführung des Objektes. Genau vier Jahre waren vergangen seit Beginn der Planungen und vorbereitenden Arbeiten, als Ende Januar 1964 mit den Erdarbeiten für den Schulneubau begonnen wurde. Am 20. April 1964, dem Tag der 50. Wiederkehr der Gründung der Vorgängeranstalt, hatte man bereits mit den Beton- und Maurerarbeiten begonnen. Von seiten der Elternschaft und des Kreistages des Landkreises Ahrweiler wurde im Zusammenhang mit der Erstellung des Neubaus der Wunsch nach dem Ausbau des Progymnasiums zu einer neunstufigen Vollanstalt laut sowie die Frage einer Namenserteilung für die Anstalt. Aus der Bevölkerung heraus wurde der Vorschlag gemacht, die Schule nach dem ehemaligen Landrat des alten Kreises Adenau, Dr. Erich Klausener, zu benennen, der nach langen Jahren immer noch in der Erinnerung der Bevölkerung als ein Landrat des Volkes" lebt. Am 16. November 1964 konnte nach etwa 160 Arbeitstagen das Richtfest am Schulneubau gefeiert werden. Bei strömendem Regen zog um 15.20 Uhr einer der drei großen Baukräne den mächtigen Richtkranz auf, und nach altem Handwerksbrauch sprach der Polier Peter Schmilz aus Altdorf bei Jülich den Richtspruch, nachdem Herr Oberbaurat Weiller vom Kreisbauamt Ahrweiler die geladenen Gäste und die am Bau beteiligten Handwerker der Firmen Lamers, Jülich, und Geyer, Adenau, begrüßt hatte. Herr Landrat Urbanus hielt die Dankrede und gab einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Schule seit dem Gründungsjahr 1914. Nach einem Rundgang durch den Rohbau fand ein zünftiger Richtschmaus statt, der alle am Bau Beteiligten mit den Gästen in froher Runde vereinte. Am 11. Juli 1966 kam dann der denkwürdige Tag der offiziellen Einweihung des Schulneubaues. Nach den Gottesdiensten beider Konfessionen fand zunächst im Foyer eine gemeinsame Andacht unter Leitung von Herrn Dechant Schütz und Herrn Pfarrer Grunz statt.
Danach begann um 10 Uhr in der neuen Turnhalle der Festakt mit Übergabe des Gebäudes durch Herrn Landrat Korbach an den Schulleiter sowie die offizielle Namenserteilung durch Herrn Kultusminister Dr. Eduard Orth. Im Beisein der noch lebenden Witwe Frau Hedwig Klausener und ihres einzigen Sohnes, des Herrn Prälaten Klausener, erhielt die Schule den Namen Staatl. Erich-Klausener-Gymnasium". Die zahlreich erschienenen, vom Baulastenträger geladenen Festgäste, sowie die anwesende Lehrer- und Schülerschaft waren jedoch trotz der harmonischen und gelungenen Feier mit den Vertretern der Elternschaft enttäuscht darüber, daß nicht zugleich mit der Namenserteilung der Ausbau der Schule zur Vollanstalt oder doch wenigstens ein fester Termin der Aufstockung bekanntgemacht wurde. Damals konnte noch keiner ahnen, daß dieser sehnliche Wunsch schon so bald in Erfüllung gehen sollte. Am 4. 9. 1966 stand der Schulneubau an einem Tag der offenen Tür" jedermann zur Besichtigung frei. Zwischen 14 und 18 Uhr machte die Bevölkerung regen Gebauch von dem Angebot der Schule, das neue Heim zu besichtigen. Immer wieder hörten die aufsichtsführenden Lehrer und Schüler Worte des Lobes über das gelungene Bauwerk und die schöne und zweckmäßige Einrichtung und Ausgestaltung. In der Zwischenzeit liefen die intensiven Bemühungen von Herrn Landrat Heinz Korbach, der gewählten Volksvertreter und des Elternbeirates um die möglichst baldige Aufstockung der Schule zu einer zur Reifeprüfung führenden Vollanstalt weiter. Was hier der Landrat des Landkreises Ahrweiler weit über seine Pflichterfüllung hinaus im Stillen geleistet hat, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. In dieser Angelegenheit hat er unter Beweis gestellt, daß es nicht nur leere Worte waren, wenn er bei seiner Einführung sagte, er lege Wert darauf, auch als Landrat von Adenau angesehen zu werden. Am 23. 11. 1966 wurde der Schule telefonisch mitgeteilt, daß ab 1. 12. 1966 mit dem Ausbau zur Vollanstalt begonnen werde; der entsprechende Erlaß ging am Silvestertag des so ereignisreichen Jahres 1966 in Adenau ein. Zum 1. 8. 1967 erhielt die Schule eine Unterprima, zum 1. 8. 1968 folgte eine Oberprima. Die erste Reifeprüfung dürfte somit im Sommer 1969 abgelegt werden können. Erleichtert und erfreut und mit großer Dankbarkeit nahmen Eltern- und Schülerschaft zur Kenntnis, daß nur fünf Monate nach Beziehen des Schulneubaues diese schöne Nachricht für Adenau und sein weites Umland eingegangen war. Die Schülerzahl von 260 Jungen und Mädchen am 1. 12. 1966 dürfte auf etwa 330 bis 1. 8. 1968 steigen. Diese Zahl entspricht genau dem Wert, den das ausgezeichnete Memorandum über den Ausbau des Staatl. Progymnasiums Adenau zur Vollanstalt errechnete, das Herr Amtsgerichtsrat Helmut Fries im Auftrage des Elternbeirates im August 1964 erstellte. Damit hat sich gezeigt, daß der Ausbau der Schule zur Vollanstalt als eine wichtige sozial- und kulturpolitische Leistung anzusehen ist, die sich im oberen Teil des Kreises Ahrweiler als segensreiche und weitschauende Tat der Verantwortlichen erweisen wird.