Mit Blick auf Europa als Kultur- und Wirtschaftsraum und die zunehmende Globalisierung gewinnt das Fremdsprachenlernen mit dem Ziel individueller Mehrsprachigkeit weiter an Bedeutung. Die Internationalisierung privater und beruflicher Beziehungen erfordert eine umfassende Kommunikationsfähigkeit in verschiedenen Fremdsprachen sowie interkulturelle Kompetenz.
Vor diesem Hintergrund leistet der Englischunterricht einen grundlegenden Beitrag zu den Bildungszielen des Gymnasiums auf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife und vermittelt sprachlich-kommunikative Fähigkeiten, die für das Studium, die Berufsausbildung und erfolgreiches Handeln im Beruf erforderlich sind. Er trägt zu einer bewussten Lebensgestaltung und zur gesellschaftlichen Teilhabe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie deren Handlungsfähigkeit im internationalen Kontext bei.
Dementsprechend haben wir uns als Englischfachschaft am Erich-Klausener-Gymnasium das Ziel gesetzt, unsere Schülerinnen und Schüler durch einen zeitgemäßen, am gezielten Kompetenzerwerb orientierten Englischunterricht darauf vorzubereiten, mit Herausforderungen, die die immer stärkere Rolle des Englischen in unserem Alltag mit sich bringt, souverän umzugehen.
Orientierungspunkt für einen solchen Unterricht sind die von der Kultusministerkonferenz (KMK) im Oktober 2012 verabschiedeten Bildungsstandards im Fach Englisch für die Allgemeine Hochschulreife. Diese bilden nämlich nicht nur seit Beginn der Einführungsphase des Schuljahres 2014/2015 die Grundlagen der fachspezifischen Anforderungen für die Allgemeine Hochschulreife, sondern gelten entsprechend auch für Abiturprüfungen ab dem Schuljahr 2016/2017.
Die Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife, zu deren Erreichen wir unsere Schülerinnen und Schüler systematisch hinführen wollen, liefern für die zentralen Fächer einheitliche Leistungsanforderungen, die für mehr Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern sorgen und langfristig ein gemeinsames Leistungsniveau sichern helfen, indem sie fachliche und fachübergreifende Basisqualifikationen formulieren, die für die weitere schulische und berufliche Ausbildung von Bedeutung sind und anschlussfähiges Lernen ermöglichen. Sie sollen schulische Lehr- und Lernprozesse auf eine kumulative und systematisch vernetzte Entwicklung von Kompetenzen orientieren, die auch für zukünftige Bildungsprozesse der Schülerinnen und Schüler bedeutsam sind. Weiterhin sollen sie dazu beitragen, die Durchlässigkeit von Bildungswegen und die Vergleichbarkeit von Abschlüssen sicherzustellen.
In Bezug auf das Fach Englisch bedeutet die Einführung der Bildungsstandards konkret, dass von Schülerinnen und Schülern an einem allgemeinbildenden Gymnasium eine Diskursfähigkeit in der Fremdsprache erworben werden soll, die sich in fünf Kompetenzbereiche unterteilen lässt:
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funktional-kommunikative Kompetenz:
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Hör-/Hörsehverstehen, Leseverstehen, Schreiben, Sprechen, Sprachmittlung zu differenziertem kommunikativem Sprachhandeln gehört der angemessene Gebrauch sprachlicher Mittel – Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Prosodie und Orthografie – und kommunikativer Strategien.
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interkulturelle kommunikative Kompetenz: Verstehen, Handeln, Wissen, Einstellungen, Bewusstheit
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Interkulturelle kommunikative Kompetenz ist gerichtet auf Verstehen und Handeln in Kontexten, in denen die Fremdsprache verwendet wird. Schülerinnen und Schüler erwerben zunehmend die Voraussetzungen, zu kulturellen Geprägtheiten Empathie wie auch kritische Distanz zu entwickeln, ein begründetes persönliches Urteil zu fällen und ihr eigenes kommunikatives Handeln situationsangemessen und adressatengerecht zu gestalten.
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Text- und Medienkompetenz: mündlich, schriftlich, medial
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Text- und Medienkompetenz umfasst die Fähigkeit, Texte selbständig, zielbezogen sowie in ihren historischen und sozialen Kontexten zu verstehen, zu deuten und eine Interpretation zu begründen. Text- und Medienkompetenz schließt überdies die Fähigkeit mit ein, die gewonnenen Erkenntnisse über die Bedingungen und Techniken der Erstellung von Texten zur Produktion eigener Texte unterschiedlicher Textsorten zu nutzen.
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Sprachbewusstheit
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Sprachbewusstheit bedeutet Sensibilität und Nachdenken über Sprache und sprachlich vermittelte Kommunikation. Die Schülerinnen und Schüler werden schrittweise dazu angeleitet, ihre Einsichten in Struktur und Gebrauch der Zielsprache und anderer Sprachen zu nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse sicher zu bewältigen.
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Sprachlernkompetenz
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Sprachlernkompetenz beinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft, das eigene Sprachenlernen selbständig zu analysieren und bewusst zu gestalten, wobei die Schülerinnen und Schüler auf ihr mehrsprachiges Wissen und auf individuelle Sprachlernerfahrungen zurückgreifen.
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Diese idealtypische Trennung der Kompetenzbereiche sollte jedoch ebenso wenig den engen Bezug der Kompetenzen zueinander überdecken wie den Erwerb dieser in den Hintergrund rücken.
Die oben spezifizierten Kompetenzen werden stets im Kontext der exemplarischen, altersgemäßen Auseinandersetzung mit Themen, die fachlich, motivatorisch und gesellschaftlich relevant sind, erworben:
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Themen der Lebens- und Erfahrungswelt Jugendlicher und Heranwachsender
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Themen des öffentlichen Lebens der Bezugskulturen
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Themen des Alltags und der Berufswelt
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Themen globaler Bedeutung
Damit werden kulturelle, politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche, geografische und geschichtliche Aspekte berücksichtigt und der Anwendungsbezug von Englisch durch die zunehmende Nutzung der Fremdsprache als Arbeitssprache gestärkt.
(Web für die Fachschaft Englisch)
Quellen
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www.kmk.org/bildung-schule/qualitaetssicherung-in-schulen/bildungsstandards/ueberblick..html
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studienseminar.rlp.de/fileadmin/user_upload/studienseminar.rlp.de/fs-nr/Download/BS-Erlaeuterg.pdf
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www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2012/2012_10_18-Bildungs standards-Fortgef-FS-ABI.pdf