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Aus der Bibliothek in den Unterricht - Klassiker der Kinderliteratur am EKG

Erich Kästners berühmte Geschichten von Emil und den Detektiven oder von Pünktchen und Anton sind die Klassiker der deutschen Kinderliteratur schlecht-hin. Es handelt sich um spannende und doch auch tiefsinnige Großstadt- und Kriminalgeschichten, in denen es um soziale Unterschiede, Freundschaft und ein Verbrechen geht.

Die Großstadt ist in diesen Büchern „zum Ort kindlicher Sozialisation und Bewährung“ geworden. Die Helden dieser realistischen Kinderliteratur „handeln selbstbewusst, solidarisch, klug und vernünftig, oft sogar effektiver als die nur noch in Nebenrollen auftretenden Erwachsenen“.

Aber finden diese vor über 80 Jahren entstandenen Kinderromane überhaupt noch Zugang zu Kindern unseres medialen Zeitalters? Kann die darin enthaltene Hoffnung auf eine menschlichere und friedlichere Gesellschaft auch heute noch vermittelt werden?

Beide Werke waren im Abstand von zwei Jahren Gegenstand des Deutschunterrichts einer fünften Klasse. Neben der traditionellen analysierend-interpretierenden Erarbeitung wurde im Rahmen eines Projekts eine kreative Umsetzung der beiden Romane in Form eines Theaterstücks durchgeführt. Hierzu war es Aufgabe der Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen zentrale Passagen des Romans in Dialogszenen umzuformulieren. Diese anspruchsvolle Leistung beinhaltete neben der Umsetzung von Erzähltem in Dialoge auch die Formulierung von Regieanweisungen. Die einzelnen Szenen wurden anschließend in aufwändiger Detailarbeit in einem „Drehbuch“ zusammengetragen und dienten als Grundlage für die Proben, in denen die Kinder entdeckten, dass ihre geschriebenen Texte „zum Leben erwachten“.

Nach einer relativ kurzen Probezeit wurde das Theaterstück am Tag der Einschulung der neuen 5er aufgeführt. Wenn auch nicht alles perfekt ablief – wie das Vergessen des eigenen Textes oder fehlende Requisiten auf der Bühne – wurde doch deutlich, mit welcher Begeisterung und welchem Eifer die jungen Akteure agierten. Eine Wiederholung der Aufführung fand einige Monate später am Tag der offenen Tür statt.

Für kommende Schülergenerationen wünsche ich mir, dass wir dieses Abenteuer auch weiterhin erleben können, und verbleibe mit „Parole Emil“.

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