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Sozialkunde - Europäisches Planspielseminar in Bad Marienberg

24.06.2013 (Sug/Lea Thelen)

Sozialkunde Leistungskurs MSS 11 nahm am europäischen Planspielseminar in Bad Marienberg teil!

 

Am 24.6.2013 machten wir uns mit unserem Sozialkunde Leistungskurs und Herrn Schug auf den Weg ins Europahaus Bad Marienberg, mit dem Ziel, mit vielen neuen Erkenntnissen über die Europapolitik zurückzukehren. Voller Erwartungen und Motivation ging es mit dem Bus in Richtung Westerwald. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir unser Ziel.

 

Begrüßt wurden wir von unserem Trainer Anselm Maria Sellen. Nachdem wir unser Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, begann das Seminar auch schon. Unsere Gruppe erhielt einen eigenen Seminarraum für die kommende Woche. Dieser war topp ausgestattet und war zum Debattieren und Präsentieren optimal geeignet. Zunächst besprach Anselm mit uns unsere Erwartungshaltung und anschließend unsere Ziele, die wir uns fest vorgenommen hatten. Im Laufe des Nachmittages stand das Thema ''Die Integrationsgeschichte Europas in Jahrzehnten nach 1945'' auf dem Plan. Wir durften uns in Arbeitsgruppen aufteilen, die jeweils aus drei Leuten bestanden. Anselm verteilte an jede Gruppe Jahreszahlen. Nun war es unsere Aufgabe, mithilfe von neuesten Medien und Programmen eine kurze Präsentation zu erstellen. Die für uns wichtigsten Ereignisse dieser Jahre sollten herausgearbeitet und anschließend vor dem ganzen Kurs vorgetragen werden. Wir bekamen ein Zeitlimit von 2 ½ Stunden, was uns allen zunächst sehr lange und ausreichend vorkam. Mit der Zeit stellte sich jedoch heraus, dass diese kleine Aufgabe - trotz intensiver Hilfe von Herrn Schug - viel Zeit in Anspruch nahm. Somit kommen wir auch schon zu einer der wichtigsten Erkenntnisse des Seminars: Das konzentrierte und intensive Arbeiten an anspruchsvollen Aufgaben, in Abhängigkeit von einem Zeitlimit, muss trainiert werden! Diese erste Aufgabe wurde jedoch von uns allen gut gemeistert. Am Ende des Tages gab es ein Feedback unseres Trainers und müde und erschöpft fielen sämtliche EKGler früh in ihre Betten. Der nächste Tag ließ jedoch nicht lange auf sich warten.

 

Nach einem gemeinsamen Frühstück machten wir uns voller neuer Kräfte an die Tagesaufgabe. Die bestand heute darin, mithilfe von einem sogenannten ''Padlet'' die EU-Institutionen vorzustellen. Anselm teilte uns in Gruppen auf und schon gingen wir voller Motivation an die Aufgabe heran. Dieses Mal gab es jedoch noch eine weitere Herausforderung für uns. Der Vortrag durfte das Zeitlimit von drei Minuten nicht überschreiten. Dies war für uns alle eine Hürde. Es existieren einfach zu viele wichtige Informationen über die jeweiligen Institutionen und wir mussten lernen, diese kurz, knapp und sehr präzise zusammenzufassen. Erfolg dabei hatte jedoch jeder von uns. Am Ende des Tages präsentierten wir unsere Ergebnisse und steigerten unsere Leistung gegenüber dem vorherigen Tag nochmals. Neu hinzu gewannen wir viele neue Kenntnisse über „Das Machtdreieck der EU“ und das Zusammenwirken der verschiedenen Institutionen.

 

Zur Erholung ging es am Abend gemeinsam in den nahegelegenen Kletterpark. Dort erwiesen sich die Kleinsten in unserem Kurs als die Mutigsten. Der Zusammenhalt wurde durch diesen Ausflug gestärkt und manch einer hat sich an diesem Abend seinen Ängsten gestellt und sich selbst bewiesen, was möglich ist, wenn man an sich glaubt. Ein sehr ereignisreicher und lehrreicher Tag neigte sich dem Ende zu.

 

Am nächsten Tag hieß es dann für uns, Tschüss Bad Marienberg, Hallo Bonn. Wir machten uns mit einem Bus auf den Weg nach Bonn, um im Rhöndorfer Adenauer Haus und dem Haus der Geschichte wichtige Grundinformationen über Europa aufzuspüren. Die engagierte Führung durch das Haus des ersten Bundeskanzlers faszinierte viele von uns und wir bekamen einen Einblick in sein Leben. Später ging es dann in das Haus der Geschichte, das uns viele Informationen zu unterschiedlichen Jahrzehnten der europäischen Nachkriegsgeschichte bereitstellte. Knapp zwei Stunden dauerte die Führung, Langeweile kam jedoch auch hier nicht auf. Anschließend bekamen wir noch etwas Zeit, die Bonner Innenstadt zu erkunden. Dieser Tag war eine schöne Abwechslung zu der anspruchsvollen und zeitintensiven Seminararbeit.

 

Donnerstag kam dann der große Tag des Planspiels. Unser eigentliches Ziel der ganzen Woche! Zunächst führte uns Anselm in die Methode Planspiel ein. Da wir noch nie zuvor ein Planspiel gespielt hatten, gab es eine Anleitung und ausführliche Erklärungen. Anschließend wurden uns einzelne Länder zugelost und in Zweierteams hatten wir dann die Aufgabe, dieses Land in einem Europäischen Konvent „Die Vereinigten Staaten von Europa“ zu vertreten. Nach der Wahl von zwei Präsidenten aus der Mitte unserer Gruppe erarbeiteten wir in unseren Teams unsere Rollen und lernten unser gezogenes Land immer besser kennen. Wir suchten passende Argumente zu aktuellen europäischen Themen wie zum Beispiel der Frage, ob Brüssel weiterhin Dienstsitz aller europäischen Institutionen bleiben oder ob die Abschaffung von Atomwaffen erreicht werden soll. Nach dieser intensiven Einarbeitunsphase konnte das große Planspiel, das Highlight der Woche, starten!

 

Die von uns gewählten Präsidenten eröffneten das Planspiel und schon konnten wir loslegen. Anfangs waren wir alle noch etwas zurückhaltend, aber schnell verloren wir all unsere Ängste und manch einer ging in seiner Rolle richtig auf. Ausgehend von der umfangreichen Tagesordnung diskutierten und debattierten wir vier Stunden am Stück. Nach dieser Zeit waren aber erst 4 von 8 Themen abgearbeitet. An Aufgeben war aber nicht zu denken! Nach einer kurzen Stärkung und voller neuer Motivation folgte dann Teil II des Konvents. Bis 21 Uhr dauerte unser Planspiel und unser Trainer Anselm musste dank uns seine erste Nachtschicht einlegen. Völlig erschöpft beendeten wir unser erstes komplexes Planspiel. Wir waren jedoch sehr stolz auf uns, dies geschafft zu haben. Nicht nur Arbeit und Fließ steckten dahinter, sondern auch jede Menge Spaß und Freude brachte uns dieser Tag. Und nicht zuletzt können wir uns jetzt besser vorstellen, wie auf Regierungskonferenzen hart um Kompromisse im Sinne von „Package Deals“ gerungen wird!

 

Am nächsten und letzten Tag wurde die komplette Woche mit unterschiedlichen Methoden (Gruppenquiz / Auswertungsbogen etc.) evaluiert. Anselm lobte uns für unsere Arbeit und bestärkte uns in unserem Können. Der Rückblick auf die Woche machte uns erneut ein wenig stolz darauf, dass wir alles so gut meistern konnten. Dann setzten wir uns ein letztes Mal in den Stuhlkreis und dieses Mal wollte Anselm unsere Meinung und Kritik an ihm, dem Seminar und dem Haus hören. An Kritik mangelte es jedoch völlig; stattdessen lobten wir ihn, das Konzept und das Europahaus in höchsten Tönen.

Alles in allem muss man sagen, dass wir eine sehr lehrreiche, aber auch eine wirklich tolle Woche erlebt hatten. Der Zusammenhalt unseres Kurses wurde gestärkt und jeder von uns verließ Bad Marienberg mit vielen neuen Erkenntnissen. Unsere Ziele haben sich erfüllt und wir können in Zukunft mit Informationen über Europa und dem Arbeiten mit toppaktuellen Medien punkten. Unsere neu ‚eroberten‘ Kenntnisse werden in einer schön gestalteten Urkunde aufgelistet, die sich sehr gut in Bewerbungsunterlagen einsetzen lässt.

 

Letzten Endes sind alle sehr traurig, dass diese Woche zu Ende gegangen ist, blicken jedoch zuversichtlich in ein neues Schuljahr. Ein großes Dankeschön gilt Herrn Schug, der uns die Woche jeder Zeit zur Seite stand und uns jeder Zeit motiviert hat, auch und gerade wenn der Wille und die Kraft in kurzen Phasen mal etwas gefehlt haben sollten. Ein weiteres Dankeschön gilt unserem ‚Teamer‘ Anselm, der uns nicht nur Europa nahe gebracht hat, sondern auch ein vertrautes Verhältnis zu uns aufbauen konnte.

 

Lea Thelen (MSS 11)

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