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Schichtarbeit am Erich- Klausener-Gymnasium in Adenau Statt Unterricht im Klassenraum: Verkehrserhebung an der Straße

28.10.2007 (San)

Noch ist es sehr dunkel, Ende Oktober, kurz vor 06.00 Uhr, nicht allzu kalt, aber dennoch ein ungewohntes Bild in Adenau am Stenze-Eck, Nähe Krankenhaus: Junge Menschen in orangefarbenen Warnwesten machen sich für die nächsten sieben Stunden auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz, ein Messgerät und Sitzgelegenheit in der Hand, Proviant im Rucksack.

 

 

Der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz hat ein Verkehrsplanungs-Ingenieurbüro aus Trier mit der Ausarbeitung der Variantenuntersuchung B257/L10 in Adenau betraut. Eine wichtige Grundlage dieser Verkehrsuntersuchung bilden Verkehrserhebungen im genannten Bereich von Adenau. Für diese Erhebungen hatten die Planer kurzfristig und zudem in den Herbstferien beim Erich-Klausener-Gymnasium angefragt, ob bei der Erfassung der Einsatz von Schülerinnen und Schülern denkbar sei.

 

 

Schulleiterin Christa Killmaier-Heimermann und Winfried Sander als Lehrer in zwei 10. Klassen im Fach Erdkunde kamen schnell überein, dass diese Möglichkeit aus verschiedenen Gründen zu nutzen sei: Schülerinnen und Schüler lernen vor Ort und ganz praktisch ein raumplanerisches Problem kennen, nämlich eine hohe Zahl von Verkehrsteilnehmern an einem Verkehrsknotenpunkt in Adenau, Ort etlicher Unfälle in den letzten Jahren.

 

 

Wie geht die Untersuchung methodisch vor sich? Welche Technik wird bei der Erhebung eingesetzt? Wie werden die Daten später ausgewertet? Was geschieht dann in der Realität an Planungen? Wie lange dauert so ein Vorgang? Alles lebensnah!

 

 

Die beiden 10. Klassen erklärten sich nach Befragung der Eltern auch gerne bereit, in zwei Schichten von je 7 Stunden gegen einen Entlohnung von 40 Euro je Schüler und je Schicht bei einem unterrichtsfreien Tag bei der Aktion Arbeit statt Unterricht und doch Unterricht mitzumachen.

 

 

War für die erste Schicht das frühe Aufstehen das Problem, so war es für die zweite Schicht das lange Ausharren in der Dunkelheit bis 20.00 Uhr, was aber von beiden Seiten bravourös gelöst wurde, wie Projektleiter Markus Werhan vom Trierer Unternehmen den Schülern bestätigen konnte und Schulleiterin Killmaier-Heimermann wie Lehrer Sander gerne und zufrieden vernommen haben.

 

 

Erste Ergebnisse? Alle Beteiligten waren überrascht über das insgesamt doch hohe Verkehrsaufkommen, besonders am Morgen, was die Zählung nicht einfach gestaltete. Zudem war der subjektive Eindruck auch von allen, dass innerorts insgesamt zu schnell gefahren wird, auch wenn etliche Verkehrsteilnehmer angesichts der grellen Warnwesten sichtbar auf die Bremse traten.

 

 

Offizielle Ergebnisse zu der Aktion wird es Anfang nächsten Jahres geben, sie sollen dann den Schülerinnen und Schülern auch ganz offiziell von Landesbetrieb Mobilität und dem Trierer Unternehmen im Unterricht vorgestellt werden.

 

 

Winfried Sander (StD), 28. Okt. 2007

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