Leistungskursschüler der Erdkundekurse (MSS12) und des Lateinkurses (MSS 13) besuchen Vortrag zum Thema "Kinder als Sklaven".
(11.10.2014 | Kae)
Auch in diesem Jahr hat die Verbandsgemeinde Adenau in Kooperation mit dem Jugendbüro Adenau eine vielfältige und ansprechende Vortragsreihe im Rahmen der unterzeichneten Millenniumserklärung auf die Beine gestellt.
Sowohl im Fach Erdkunde als auch im Fach Latein finden sich Anknüpfungspunkte, um sich dem Thema " Kinder als Sklaven - ein globales Phänomen" zu widmen. In einem 90-minütigem Vortrag gelang es Frau Anne-Katrin Voge vom Südwind Institut in Bonn, einen sehr fundierten Eindruck in die Problematik der Sklaven- und Zwangsarbeit unter Kindern zu vermitteln. Dabei erstaunten nicht nur die hohen Zahlen der von Ausbeutung betroffenen Menschen, sondern vielmehr auch die lokalen als auch globalen Ursachen.
So geraten viele Familien in die Schuldenfalle, da sie sich zu sehr hohen Zinssätzen (50% und mehr) Geld bei Kredithaien leihen müssen. Diese können sie dann oft nicht zurückzahlen und müssen dann die Schulden abarbeiten. Dabei werden auch die Kinder mit eingespannt. Nicht selten gelingt es nur die Zinsen abzuarbeiten (trotz 18 Stunden Arbeit/Tag; sieben Tage/Woche). Als Folge werden die Schulden sogar vererbt und das über Generationen, sodass Babys bereits als Sklaven zur Welt gebracht werden.
Als globale Ursache kann das Verlangen, ja die Gier, nach günstigen Konsumgütern seitens der Bewohner der Industrieländer angebracht werden. Um der hohen Nachfrage nach günstiger Kleidung, günstigen Lebensmitteln und der Gleichen nachzukommen, gehen die Unternehmen bis zum Äußersten. Oftmals schließen die in Europa bekannten Firmen Verträge mit Vermittlern ab, die garantieren, dass die Ware zu den geforderten Qualitäten geliefert wird. Dieser Vermittler sucht nun Subunternehmer, die möglichst günstig produzieren. Dies sind dann oft viele kleine Betriebe, die auch Kinder arbeiten lassen, da diese weniger Lohn erhalten und sich besser fügen. Beispiele dazu gibt es unzählige und Ausreden der Global Player ebenso. Diese können immer darauf verweisen, dass Sie mit dem betroffenen keinen Vertrag geschlossen haben (das war ja nur der Vermittler).
Eine Lösung ist jedoch nicht leicht herbeizuführen. Diese benötigt zunächst Aufklärung bei den Familien vor Ort, aber auch bei den Konsumenten. Zudem muss auch auf politischer und ökonomischer Seite viel verändert werden, um dieses soziale Fiasko einzudämmen. Strukturelle Probleme benötigen strukturelle Lösungen.