Bericht des Besuchs in Miami
(19.04.2018 | Lab)
Der diesjährige Miami-Austausch setzte eine nunmehr schon mehr als zwei Jahrzehnte andauernde Tradition des Schüleraustauschs zwischen Adenau und Miami fort. Auf Grund eines sehr kurzen Schuljahres in Rheinland-Pfalz sowie einer lange dauernden Phase sogenannter „school-testings“ in
Florida bot sich dieses Mal nur ein Termin Mitte Februar an. Dieser hatte jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch seine Tücken: Kurz vor unserem Abflugdatum schockierte uns die Nachricht eines Attentats eines ehemaligen Schülers in unserem Zielland Florida, welches 17 Menschenleben forderte. Uns war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich klar, ob und welche Konsequenzen dies für unsere unmittelbar bevorstehende Fahrt haben würde?!
Noch strengere Kontrollen an den Flughäfen? Gar ein Einreiseverbot zu unserem Schutz? Oder den Wegfall des Möglichkeit, unsere Partnerschule vor Ort zu besuchen und dort dem Unterricht beizuwohnen? Eltern, die in letzter Minute in Panik um das Wohl ihrer Kinder gerieten?
Alle Befürchtungen stellten sich im Nachhinein als unbegründet dar, da alle beteiligten Personen sehr besonnen reagierten und eine Stimmung aufkam, die allem Übel zum Trotz nie an dem Sinn und der Sinnhaftigkeit von Lernerfahrungen in einem anderen Land gezweifelt haben.
Doch nun zu unseren Erlebnissen: Nachdem wir erst zwei Stunden später als geplant abfliegen konnten, verlief unser Hinflug ruhig und wir konnten ohne besondere Vorkommnisse in die USA einreisen.
Auch die Ankunft in unseren Gastfamilien verlief ohne Zwischenfälle. Unser Besuch an unserer Austauschschule, der George Washington Carver Middle School in Coral Gables war sehr angenehm: Eine kurzer, aber herzlicher Empfang durch die dortige Schulleiterin, Mrs. Stroleny, dann Übergabe unserer Gruppe an zwei Lehrer des deutschen Programms, welche uns viel über die Abläufe an der amerikanischen Schule erklärten, uns durch eine Vielzahl an Gebäuden führten und die Schüler beider Nationen schließlich eine gemeinsame Gruppenarbeit erarbeiten ließen, welche zum gegenseitigen Kennenlernen beitrug und den Schülern allesamt viel Spaß bereitete.
Die Ausflüge, die wir in Miami unternahmen waren allesamt informativ und gelungen: Neben diversen Museen, darunter auch das neue und beeindruckende Science Museum, erhielten die Schüler auch eine sehr kompetente Führung durch das Konzerthaus Miamis, welches mit einer unvergleichlichen Akustik aufwartete. Darüber hinaus besuchten die Schüler auch ein Indianderdorf in den Everglades, in welchem die Lebensweise der Ureinwohner Floridas Besuchern vorgeführt wird. Abgerundet wurde dieser Besuch durch eine Fahrt mit dem Motorboot durch die Urlandschaft Südfloridas, den Everglades, bei der sich auch der ein oder andere Alligator blicken ließ.
Da das Wetter hervorragend war, wurde den Schülern auch einige Zeit am Strand geboten, unter anderem im Rahmen eines umfangreichen Welcome-Picknick, das von den amerikanischen Gasteltern organisiert wurde.
In Miami Beach hatten die Schüler dann die einmalige Gelegenheit, einen Amphibienbus zu besteigen und sich Miami von der Seeseite anzusehen. Diese Fahrt offenbarte tolle Blicke auf die Stadtvillen diverser Weltstars, die fast alle ein Domizil in Miami haben.
Im Rahmen dieser Bustour, konnte man auch noch gut die Folgen des Hurrican Irma nachvollziehen, die längst noch nicht alle beseitigt waren. So fanden sich im Hafen beispielsweise immer noch eine Vielzahl an zerstörten Yachten und Booten, die noch nicht beiseite geschafft worden sind.
Wehmütig, aber viele wertvolle Erfahrungen und Erlebnisse später hieß es dann auf der Fahrt zum Flughafen Abschied von der tollen Stadt und den freundlichen Menschen nehmen.
Wie immer war der Austausch ein beeindruckendes und prägendes Erlebnis, welches zu keiner Zeit durch das zuvor geschehene Attentat getrübt wurde. Die Freundlichkeit und die Herzlichkeit der amerikanischen Gastgeber wird uns lange in positiver Erinnerung bleiben.
Im Juni erhalten wir den Gegenbesuch der amerikanischen Schüler und betrachten diesen als Gelegenheit, auch unser Land und unsere Lebensweise im bestmöglichen Licht zu präsentieren und etwas von den Dingen, die wir erleben durften, zurückzugeben.